Auf dieser Seite halte ich alle meine Resultate und Erinnerungen seit 2010 fest. Die Auflistung ist in der Reihenfolge der Veranstaltung unter dem Jahr.
Als ich im 2017 erstmalig das Training auf Ultradistanzen fokussierte, stellte ich fest, dass es durchaus Spass machen kann, die eigene Komfortzone zu verlassen und die eigenen Grenzen auszuloten. Plötzlich machte es mir Spass, morgens um halb 5 aufzustehen und 10 Km friedlich in das Morgengrauen hinein zu jöggerlen. Oder nach einer langen Karaoke-Party-Nacht direkt noch zwei Runden um den Pfäffikersee zu laufen, bevor ich ins Bett ging. Plötzlich war auch die eigentliche Laufzeit nicht mehr so wichtig. Viel mehr, eine bestimmte Herausforderung zu schaffen.
Und plötzlich war dieser ganz spezielle Event – ein Marathon, der am Silvester um Mitternacht startet – ein grosser Reiz. Mein Laufkollegin Conny war von der Idee ebenfalls begeistert und so standen wir am 31.12.2017 das erste Mal auf der Startmatte, beide etwas untertrainiert durch die Festtage. Aber wir wollten schauen, wie weit uns der Kopf bringt.
Speziell ist an diesem Event folgendes: Man läuft vier Runden der Limmat hoch und runter, auf der ersten Runde befindet sich man noch mitten unter der Läuferschar, runderherum Feuerwerk und aufgelassene Stimmung. Am gegenüberliegenden Ufer blitzen die Stirnlampen der schnelleren Läufer. In der zweiten Runde wird es deutlich ruhiger und man sieht nur noch vereinzelte Grüppchen, da viele TeilnehmerInnen nur den Viertel-Marathon absolvieren. Eine weiterer, sehr grosser Teil beendet das Rennen nach dem Halbmarathon und somit beginnt aber der dritten Runde der eigentliche Wettkampf. Es wird sehr ruhig, immer kühler und einsamer. Im ersten Jahr war ich persönlich der Hälfte der dritten Runde ziemlich k.o. und mochte nur nur Marschieren. Das war fatal, denn der Körper kühlt sofort ab. Im Zwischenziel war ich dann dermassen am Zittern, dass es keinen Sinn mehr machte weiterzulaufen.
Das konnten wir so nicht stehen lassen, also nahmen wir auch im kommenden Jahr die Herausforderung an. Diesmal war ich etwa zu motiviert und peilte eine Pace von um die 5.30 an, worauf hin ich bereits in der zweiten Runde sehr zu kämpfen hatte. In der dritten Runde zeichnete sich eine Überlastung ab und somit wollte ich aufs neue Jahr nichts riskieren und entschied mich für einen Erneuten Abbruch.
Ein Jahr darauf war das Ziel klar: Lieber langsam und gemütlich, dafür endlich die volle Distanz. Das klappte hervorragend. Stressfrei und genüsslich absolvierten wir die ersten drei Runden, gönnten und eine kurze Pause und einen Energy Drink. Danach ging es in Party-Stimmung mit Musik aus dem Bluetooth-Lautsprecher auf der letzten Runde dem Ziel entgegen. Diesmal war ich richtig im Flow und konnte mit dem Kopf sehr dazu beisteuern. Conny meinte, ich sei wie eine Maschine gelaufen. Bei Km 34 sind wir auf ein junges Päärchen aufgelaufen (Jahrgang 1996), beide sichtlich erschöpft und offenbar das erste Mal auf Marathon-Distanz unterwegs. Unsere Musik kam gerade recht und sie hängten sich einfach hinten ran und liessen sich so bis ins Ziel ziehen.
Mitte 2010 zeichnete sich ab, dass ich mich wieder vermehrt und ernsthafter mit dem Thema Laufsport auseinander setzen wollte. So schaute ich bald einmal herum, was es denn für Laufveranstaltungen in meiner Region gibt. Dieser Event war vor allem deshalb sehr spannend, weil es um diese Jahreszeit (Januar) kaum Alternativen gibt. Bei meiner ersten Teilnahme musste ich ordentlich kämpfen – war ich es mich doch noch nicht wirklich gewohnt, auf rutschigem Untergrund zu laufen. Auch konnte ich mich noch nicht wirklich mit Höhenmeter anfreunden. Inzwischen freue ich mich jedesmal schon im Voraus auf die zwei Runden und den langgezogenen Anstieg.
Als Familienvater hat dieser Event gewisse Vorteile: Für die kleinen Kinder gibt es (gab es) einen Kinderhüte-Dienst. Und gleich nebenan steht ein Hallenbad, wo sich die grösseren Kinder die Zeit vertreiben können.Wie üblich an den Zürilauf-Cup-Events trifft man auf viele bekannte Gesichter und spricht über das Erreichte im vergangenen Jahr sowie die Pläne für das aktuelle. Die Distanz und das Profil sind gut geeignet, um sich ein Bild über die eigene Form zu machen.
Noch eine spannende Veranstaltung im mager vertretenen Januar. Normalerweise ist es zu dieser Jahreszeit sehr kalt, oft um den Gefrierpunkt. Was mich hier immer wieder zurückkehren lässt, ist das äusserst familiäre Ambiente. So gibt es beispielsweise regionale Produkte als Finisher-Preis. Aufgrund des kleinen Teilnehmer-Feldes bin ich in der Rangliste zwar stets unter „ferner liefen“ zu finden, dass stört mich aber nicht weiter.
Den Bremgarter Reusslauf gibt es schon seit bald 40 Jahren. Er ist somit eine Prestige-Veranstaltung zum Jahresbeginn. Meist ist es eher noch ziemlich frisch, aber trocken. Die Strecke ist ziemlich flach und führt durch viel Natur. Flach ist relativ, denn hier und da gibt es kleinen, unerwarteten Anstieg. Mit diesem Lauf verbinde ich viele tolle Erinnerungen – ausser 2015, da wollte ich unbedingt starten, obwohl ich eine Grippe noch nicht 100% auskuriert hatte. Die Folge daraus: Erneuter Arztbesuch und Antibotika. Lektion gelernt 😉
Ein Ultralauf vor der Haustüre – muss man da zweimal überlegen? Leider ja, denn in der Regel habe ich an diesem Tag am Abend auch noch ein Karaoke-Engagement, was nicht kompatibel ist. Im 2020 hat es dann endlich geklappt. Wunderschöne Trail-Running-Strecke auf dem Zürcher Oberland Höhenweg, mit Schnee und Eis ist zu rechnen.Für uns hat es nicht ganz bis ins Ziel gelangt, irgendwann wurde es Dunkel und der korrekte Weg war nicht mehr zu erkennen. Trotzdem ein Highlight.
Noch ein Event, der praktisch vor der Haustüre liegt. Die Strecke startet mit einem üppigen Anstieg, was es einem erschwert, die Kräfte richtig einzuteilen. Dafür gibt es gegen Ende einen heftigen Downhill, der die Beinmuskeln unter Prüfung stellt. Die Zielgerade ist dann nochmals eine richtige Kopfsache. Ein toller, familiärer Event!
Alle Jahre wieder… an diesem Event habe ich meinen Narren gefressen. Wenn man noch nie da war, ist es schwierig zu verstehen, wieso man für 15 Km quer durch die Schweiz reist. Wer mal da war, versteht es auf Anhieb, hier stimmt einfach alles. Von der Streckenführung über die Organisation bis zum Ambiente.