Runching 2018

Runching Projekt I (2018) – Ab ins Entlebuech

Dieses Projekt ist aus den folgenden Gedanken entstanden:

Total waren 184 Km und 4’530 Hm in 4 Tagen geplant. Die Planung und Umsetzung war sehr spannend, es gab einige Herausforderungen zu meistern. So musste das ganze Material für 4 Tage im Laufrucksack untergebracht werden können und dabei noch Platz übrig gelassen werden, um Verpflegung einzupacken. Das Gewicht sollte dabei in einem ertragbaren Masse sein.

Zu beachten ist, dass es sich bei Runching um eine Kombination aus Laufen und Geocaching handelt. Das bedeutet, dass die Strecke zwar laufend absolviert wird, aber das bei den Geocaches unterwegs jeweils eine Suchpause entsteht. Je nach Anzahl Caches und Suchdauer muss daher die Laufzeit anders berechnet werden.

Begleitet wurde ich ab Etappe 2 von Conny.





 


Etappe 1: Rikon im Tösstal – Zug
Montag, 23. Juli 2018

Geplant waren 54 Km / 1’080 Hm in zwei Teilen. Übernachtung über AirBnb gebucht. Zielschluss war auf 16:00 gesetzt, da ich noch einen kleinen Geocache-Event auf 19:00 angesetzt hatte und wir vorher noch die Wäsche waschen mussten.

Infolge muskulären Problemen rund ums rechte Knie auf den ersten 5 Km benötigte ich auf dem ersten Teil deutlich mehr Zeit als geplant und musste nach Km 10 alle Caches links liegen lassen. In Uster (Km 15) entschied ich mich, diesen Teil hier abzubrechen und direkt mit dem Zug zum Start des zweiten Teils (Horgen) zu reisen. Von dort hatte ich dann dafür einen Zeitpuffer +1h und konnte es etwas gemütlicher nehmen. Das war auch nötig, denn die Strecke war coupierter als gedacht.

Das Wetter war ideal, noch nicht zu heiss. An das Gewicht von rund 3.5 Kg im Laufrucksack hatte ich mich schnell gewöhnt. Die Unterkunft war perfekt (aber etwas zu warm um gut zu schlafen).

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Etappe 2: Zug – Luzern
Dienstag, 24. Juli 2018

Geplant war primär der Powertrail auf dem Gnipen rund um die Bergabsturzstelle Arth-Goldau. Da ich absolut nicht einschätzen konnte, wie gut die Strecke zu laufen ist (und wie anstrengend der Aufstieg wirklich sein wird), war die total geplante Strecke von 51 Km (und 1’730 Hm) über Küssnacht nach Luzern eher eine Art Wunschkonzert.

Der Tag versprach warm zu werden und es gab heute viel zu lernen:

  1. Der Aufstieg war massiv steiler als erwartet und vor allem im letzten Drittel nicht mehr laufbar (Kletterübung)
  2. Der Abstieg über Kuhweiden und wurzelversetzte Abhänge war ebenfalls kaum laufbar
  3. Uns fehlt definitiv auch noch viel Lauferfahrung in solchem Gelände
  4. 1.5 Liter Flüssigkeit für ein solchen Unterfangen ist bei solchen Temperaturen zu wenig

Wir benötigten für die ersten 10 Km (daher bis zum Gipfel) statt gedachten 3 Stunden leicht über vier! Oben waren wir ziemlich dehydriert, da eingezeichnete Brunnen unterwegs entweder nicht existierten oder ausgetrocknet waren – zum Glück gibt es Bauern mit Kühlschränken da oben. Auch den Abstieg hatte ich laufbarer erwartet. So mussten wir wohl oder übel aus Zeitmangel einen Teil des Powertrails liegen lassen und stiegen ziemlich entkräftet in Goldau in den Zug. Immerhin hatten wir ansonsten unterwegs alle Geocaches gefunden.

Auch in Luzern organisierten wir wieder einen kurzen Geocache-Event, was zusammen mit der anschliessenden Pizza den Tag schön abrundete.

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Etappe 3: Luzern – Hasle
Mittwoch, 25. Juli 2018

Nach den Strapazen vom zweiten Tag schien das hier eine angenehmere Sache zu werden: 40 Km und nur 690 Hm. Abgesehen vom ersten Hügel, dem «Sonnenberg» stiegen die Höhenmeter stetig aber langsam an und waren locker zu absolvieren. Wie auch schon an den ersten beiden Tagen hatte ich auf den ersten Km mit etwas muskulären Problemen um das Knie zu kämpfen.

Die Freude war gross, als wir nach 30 Km den Beginn des Powertrails erreichten. Der Durst allerdings ebenso – oft durften wir heute in der prallen Sonne bei 32° laufen. Zwischen Km 20 und 25 sind wird diesbezüglich ein wenig an unsere Grenzen gestossen, bis endlich wieder ein rettender Brunnen in Sichtweite kam. In Dorf «Entlebuch» angekommen, entschieden wir, den Bogen unten rum nach «Haslen» auf morgen zu verschieben – total waren wir am Schluss nämlich dann doch 11.5 h unterwegs (es gab heute aber auch ziemlich viele Dosen zu suchen).

Die Unterkunft (BnB Hasle) war dann ein richtiger Traum. Perfekte Gastgeber und ein unglaublich reichhaltiges Morgenbuffet. Auch die Restaurant-Empfehlung («Bahnhöfli» in «Entlebuch») war super! Anschliessend habe ich geschlafen wie ein Stein (im Gegensatz zu Conny, die sich die ganze Nacht mit einer Mücke rumgeschlagen hat…)

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Etappe 4: Hasle – Sörenberg
Donnerstag, 26. Juli 2018

Für die letzte Etappe hatte ich viel Zeit eingerechnet, da auf dem Powertrail sehr viele Caches zu suchen waren. Primärziel war Sörenberg nach 24 Km. Optional hätten wir dann noch den Trail bis ganz zu Ende und dann noch den Trail in Sörenberg in Angriff genommen. Gemäss Planung dann 39 Km und 1’030 Hm.

Heute wollten sich allerdings meine muskulären Problem rund um’s Knie nie so richtig lösen. Zwar konnte ich nach einer halben Stunde Marschieren dann doch noch Loslaufen, aber bereits in Schüpfeim (nach 5 Km) meldeten sich die Schmerzen wieder zurück. So wollte ich lieber nichts mehr riskieren und wir stellten auf Marschieren um. Somit war auch nur noch unser Primärziel Sörenberg machbar, welches wir aber sehr gut im Zeitplan erreichten und es sogar noch auf den zweitletzten Bus nach Hause reichte.

Der Trail selbst hat mir sehr gut gefallen und auch zum Laufen wäre er wunderschön, wenn man es gerne ein wenig coupiert hat. Wiederum hatten wir heute aber mit der Menge Flüssigkeit zu kämpfen, die wir transportieren sollten – wir liessen uns dann sogar dazu verleiten, das Wasser aus dem Fluss zu trinken. Das bereuten wir dann zwei Tage später, als uns beide ein Virus mal kurz durchputze.

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